Nordspanien TEIL 2 (13.Juli bis 15.Juli 2010)

4.Tag - Gebirge, Bären und pure Natur und dann LEON

Der heutige Tag begann mit Regen. Die Küste entlang ging´s an ziemlich britisch aussehenden Häusern und Landschaften vorbei.

Fühlte mich plötzlich in den Dolomiten, nur dass irgendwas an den spanischen Gebirgen anders ist, ebenso wie in den französischen Alpen.
Geniale Luft, einsam und einfach schön.


Dann, nach langer Fahrt LEON.
Ich weiß nicht warum, aber ich wollte unmittelbar nach Einfahrt in die Stadt eigentlich weiter fahren. Bis ich plötzlich zu einem Parkplatz kam und ausstieg. Es waren nur ein paar Meter zur Kathedrale und direkt daneben ist ein Hotel. In dem wohne ich nun und bin froh, dass irgendetwas bewirkt hat, mich in dieser wundervollen Stadt zu lassen. Bin lange umher gelaufen, es ist mega entspannend hier und ich behaupte, dass dies die schönste Stadt ist, die ich jemals gesehen habe.
Ich wohne in einem viel zu teuren Hotel. Letzter Stock (4.). Hat einen genialen Ausblick auf die Kathedrale, wenn man das Dachfenster öffnet.



Von der Kathedrale sagt man, sie sei eine „Symphonie aus Licht und Farbe“. Obwohl der Ausdruck recht kitschig ist, trifft er genau, was man empfindet, wenn man die Wirkung der über 3000 Farbfenster spürt.






5. TAG - 
Las Medusas und der Atlantik

Las Medusas sind eine Reihe bizarrer Felsformationen auf einem Hochplateau ca. 80km westlich von Leon. Man findet die Felsen kaum, weil die Spanier nichts beschildern können. Eigentlich muss man wissen, wie man hinkommt, alles übrige ist halt Zufall.
Ich hab´s geschafft. Musste von einem Besucherzentrum aus einen einstündigen Marsch auf mich nehmen, was ich in keiner Weise vor hatte. Wär´ aber auch blöd gewesen jetzt umzukehren!

Als ich mir die Frage stellte, was anschließend zu tun sei, half der Blick auf die Karte eher rückwärts. Keine Autobahn nach oben, nur eine nach Santiago, aber da will ich ja zum Schluss hin. Mir blieb nur die Landstraße quer westlich zur Küste ´rüber. Das hat sich allerdings optisch gelohnt. Die spanische Westküste ist eine der schönsten, die es gibt. Glücklicherweise ist das deutsche Pack auch hier nirgends, Gruß nach Malle und Tossa del Mar.

Wunderschönes Hotel gefunden, saubillig, unverständlich, denn der Blick vom Balkon aus den sauberen (etwas rustikalen) Zimmern, geht direkt auf den Atlantik. 









Bin der einzige Gast hier und die (auch etwas rustikale) Hausdame ist äußerst bemüht und freundlich. Da habe ich bei 3 Sternen mehr schon größere Ärgernisse erlebt. Aber wahrscheinlich ist man im Hotelfach wohl bei gewisser Dauerklientel ebenso grundgenervt wie im pädagogischen Bereich. Was in Tossa und Torremolinos so alles hinfindet, das möchte ich auch nur schüttend bedienen.

6. TAG – 
Rundfahrt und etwas Portugal
Aktuell DO vor einem Cafe mit wifi, um erstmal auf dem Laufenden zu sein.
12:17 Uhr und nach einer weiteren angeblich sehenswerten Altstadt mal kurz nach Portugal rein. Morgen dann vielleicht dort was zum Übernachten suchen und mal Porto ansehen. Why not?

Der Bericht zum Donnerstag, geschrieben am Fraitagm 14:05 Uhr
Folgendes zum Tag.

Der Spanier an Sich nimmt nichts wahr.
Wer Ironie zu spüren glaubt, der irrt, es sind Erfahrungswerte.
Der Spanier im Allgemeinen steht im Supermarkt dort, wo er steht, und zwar so lange, bis er fertig ist, mit dem, was er tut, oder nicht, denn oft tut er dann nichts. Der Spanier könnte 5 Stunden für etwas brauchen und würde dann diese Zeit dort stehen. Hinter ihm Stehende, Vorbeiwollende, Schnellere, nimmt er nicht wahr.
Der Spanier fährt Auto, wie er mag. Andere müssen ihn wahrnehmen, sonst kracht´s. Reine Zufallshäufungen sind es, die wenig passieren lassen.
Meine Bilanz für heute: fast eine 6-köpfige Familie überfahren, beim Überqueren eines Zebrastreifens (da kann man aber auch verrückt werden, denn in Spanien gibt es diese alle 17,5 Meter. Das sind immerhin während der Durchfahrt einer 6km langen Stadt 342,86 Zebrastreifen. Da kann man doch mal einen übersehen). Außerdem fast einen Bus gestreift und kurz vor dem Hotel noch ein Rebhuhn überfahren (fast).
Die Inselrundfahrt hat ein psychisches Problem in mir hervorgekehrt, das sich schon vor ein paar Tagen andeutete: Autobrücken. Es sind diese hier so hoch, dass mir mulmig wird. Sehr unwohles Gefühl. Einem, dem auf einem weichen Teppich schwindlig wird, sehr unangenehm.
Ansonsten traumhafte Gegend hier, eben auch kaum Touristen, weil offensichtlich, der Tourist im gemeinen Sinn die Schönheit verschmäht.

Portugal war nicht so der Hammer. Schöne Strände eben.

Ansonsten wieder einige schöne Städtchen gesehen und in einem Fischmarkt gewesen. Muss sagen, wem´s da nicht hochkommt, der ist gesund.







Eine wunderschöne Gegend hier



















Am Abend wurde es dann richtig stürmisch





7.TAG - Wieder die Nordküste
Aktuell sitze ich vor einem Cafe in FERROL (nördlich von La Coruna) ziemlich im Norden. Sonnenschein, 20 Grad, Klasse Wetter.


18:34 Uhr:
Nach langer Suche in einem Fischerdorf angekommen, so wie man es sich auf kitschigen Postkarten vorstellt. Wunderschön. Und: im kleinen Cafe neben meiner Pension gibts WIFI. Die Verbindung reich bis in mein Zimmer.